Weltweit größter Weinwettbewerb: Fränkische Winzer ausgezeichnet

So glänzend wie der prunkvolle Rahmen im Großen Festsaal im Wiener Rathaus war auch der Auftritt der fränkischen Winzer bei der Prämierung der 15. AWC Vienna. Bei der Galanacht des Weins stellten vier Betriebe den Sieger in jeweils einer von 38 Verkostungskategorien des weltweit größten internationalen Weinwettbewerbs. Die AWC-Award-Gewinner werden durch eine Parallelverkostung der sechs höchstbewertesten Weine in der jeweiligen Einreichkategorie ermittelt.

Dabei auf dem Siegerpodest vertreten war das Weingut Graf von Schönborn Weingut Hallburg (Volkach, Lkr. Kitzingen) mit einem 2017er Schloss Hallburg Grauer Burgunder trocken QbA in der Kategorie „Pinot Blanc & Pinot Gris bis 12,9 Vol % Alkohol“. In der Kategorie „All other national & international Varieties & Blends bis 12,9 Vol % Alkohol“ erfolgreich war das Weingut Huttner (Gerbrunn, Lkr. Würzburg) mit seinem 2017er „Gegenüber Scheurebe“. Damit konnte sich das Familienweingut gleich bei der erstmaligen Teilnahme einen der begehrten Awards sichern. Erfolgreich waren auch Christian und Martina Reiss mit ihrem Weingut Reiss (Würzburg-Oberdürrbach) – diesmal in der Kategorie „Reserve White Wine“ mit einem 2011er Randersackerer Pfülben Riesling trocken.

AWC Vienna: Königsdisziplin Silvaner

Und wenngleich die Entscheidung in der fränkischen Königsdisziplin „Silvaner“ äußerst eng war, bedeutete der Sieg des Weingut Manfred Braun (Nordheim, Lkr. Kitzingen) etwas Besonderes. Der Siegerwein, ein 2016er Silvaner trocken aus Meisterhand, trug seine Bezeichnung zurecht. Kreiert wurde dieser Tropfen allerdings nicht von Inhaber Manfred Braun selbst, sondern von Sohn Tobias Braun. Seiner Ausbildung zum Weinküfer im Juliusspital Würzburg ließ Braun-Junior ein zweijähriges Studium zum Weinbautechniker und die Ausbildung zum Winzermeister folgen. Den nun als Siegerwein gekürten Silvaner hatte der 24-jährige Tobias Braun als Projektarbeit zum Abschluss seiner Ausbildung ausgebaut. Bereits bei der fränkischen Weinprämierung war dieser Wein mit Gold prämiert worden. In Wien gab es für neun eingereichte Braun-Weine neun Preise: vier Mal Gold und fünf Mal Silber.

3000 Gäste im Wiener Rathaus

Zur 15. AWC Vienna hatten 1716 Produzenten aus 39 Ländern aller Kontinente insgesamt 12 402 Weine zum internationalen Vergleich eingereicht. Bewertet wurden Weine in 38 Verkostungskategorien. Erstmalig wurde auch ein Sieger gekürt in der Kategorie „Alternative Wines“. Die Auszeichnungen der AWC-Sieger fand statt vor 3000 geladenen Gästen im Großen Festsaal des Wiener Rathauses. Als fünftes fränkisches Weingut bei der AWC durfte sich auch das Weingut Arnold (Randersacker, Lkr. Würzburg) bei der Galanacht des Weins präsentieren. Zu einem Award-Gewinn reichte es allerdings nicht.

Herbert Ehehalt, 30. Oktober 2018, Main Post


Vier Staatsehrenpreise für fränkische Weingüter

Es war ihre letzte Amtshandlung als Präsidentin des Bayerischen Landtags: Bei der Fränkischen Weingala hat Barbara Stamm am Samstag in Würzburg vier Bayerische Staatsehrenpreise an Weingüter der Region verliehen. Der Staatsehrenpreis gilt als höchste Weinauszeichnung im Freistaat und wird an Betriebe für herausragende und vor allem kontinuierliche Leistung verliehen.

Zahl der Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen

Dementsprechend voll war es im Vogel Convention Center. Rund 600 Gäste konnte Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, zum Galaabend begrüßen.

Einen Staatsehrenpreis erhalten Weingüter, die über drei Jahre hinweg Weine höchster Qualität herstellen. Bewertet wird das anhand der Anzahl an Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen, die ein Betrieb bei der Weinprämierung erreicht. Zudem wird berücksichtigt, in welcher Menge der ausgezeichnete Wein produziert wurde.

Drei Preise gingen in den Kreis Kitzingen

Die Urkunden an die vier erfolgreichen Winzer aus Franken überreichte die scheidende Landtagspräsidentin Barbara Stamm, gemeinsam mit der Fränkischen Weinkönigin Klara Zehnder (Randersacker) und Artur Steinmann.

Allein drei Auszeichnungen gingen dabei in den Landkreis Kitzingen. In der Kategorie der Betriebe bis fünf Hektar Rebfläche erhielt das Weingut Manfred Braun aus Nordheim am Main den Staatsehrenpreis – und das bereits zum siebten Mal. In der Kategorie fünf bis 15 Hektar wurde zum zweiten Mal das Weingut Zehnthof der Familie Weickert in Sommerach ausgezeichnet. Ebenfalls zum zweiten Mal prämiert wurde das Weingut Ernst Popp: In der Kategorie 15 bis 50 Hektar ging der Staatsehrenpreis nach Iphofen.

Guter Jahrgang, guter Zusammenhalt

Bei den Betrieben mit über 50 Hektar Rebfläche durfte sich das über 700 Jahre alte Weingut Bürgerspital zum Hl. Geist in Würzburg über den vierten Staatsehrenpreis freuen.

Weinbaupräsident Artur Steinmann lobte am Ende der Gala den aktuellen Weinjahrgang, aber auch den guten Zusammenhalt unter den rund 4000 fränkischen Winzern mit ihren etwa 800 Weingütern. „Wir haben einen großartigen Jahrgang, eine tolle Region. Jetzt liegt es an uns, diese Botschaft der Silvaner-Heimat nach außen zu tragen.“

Neben den Staatsehrenpreisen wurden an diesem Abend weitere Weingüter mit Ehrenpreisen wie beispielsweise der Stadt Würzburg, der Landkreise oder des Bezirks geehrt.

Artikel aus der MainPost vom 04. November 2018 Rubrik Regionales

Weingut Manfred Braun

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